© HVV Pivitsheide V.L. e.V. - 2023
Heimat-und Verkehrsverein
Eine Ära geht zu Ende
Bei der Jahreshauptversammlung des HVV Pivitsheide V.L. e.V. wurde es
Gewissheit, die Ära des Vorsitzenden Hans-Dieter Buckoh und des Allrounders
des Vereins Friedrich „Fritz“ Diekhof geht in dem Jahr zu Ende, in dem der
Verein sein 70-jähriges Bestehen feiert. Beide hatten vor längerer Zeit bereits
angekündigt, für ihre Ämter nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Gemeinsam
haben sie mehr als zwanzig Jahre das Wirken des HVV in ihren jeweiligen
Funktionen maßgeblich gestaltet.
Hans-Dieter Buckoh
Stehend und mit langanhaltendem Beifall verabschiedetete die Versammlung
den nun ehemaligen Vorsitzenden. 1997 übernahm Hans-Dieter Buckoh den
Vorsitz des bereits auf vielen Gebieten sehr engagierten Heimat- und
Verkehrsverein Pivitsheide V.L. e.V. Der ehemalige Chef der lippischen Kripo
hatte klare Vorstellungen zu der weiteren Entwicklung des Vereins: Bewährtes
erhalten und verbessern, neue Ideen zur Gestaltung des Ortsteils entwickeln und
umsetzen und das Zusammenleben durch Veranstaltungen bereichern. Der in
Lippe sehr gut vernetzte Vorsitzende kann am Ende seiner 24 -jährigen Amtszeit
mit Stolz auf sehr viele erfolgreiche Projekte und Aktionen zurückblicken. Ihm
war es immer wichtig darauf hinzuweisen, dass alles nur erreicht werden konnte
unter der Mithilfe der vielen ehrenamtlichen Mitglieder, Sponsoren und Freundinnen und Freunde des Vereins. Hier einige Beispiele:
Gleich nach seiner Amtsübernahme wurde die öffentliche Veranstaltung am Mühlenteich “Der Nikolaus kommt“ eingeführt. Die
Fortführung und Weiterentwicklung des „kulturellen Höhepunkts“ in Pivitsheide V.L. dem „Bühnenball“, war ihm eine
Herzensangelegenheit. Das spürte man bei
der Moderation, aber auch bei seinen
gesanglichen Beiträgen, ob es die
„Zuckerpuppe“ oder „Im Wagen vor mir“
waren. Nach der Umgestaltung des
Mühlenteichs wurde das „Mühlenteichfest“
ein weiterer Höhepunkt des
gesellschaftlichen Lebens im Ortsteil. Ein
sichtbares Zeichen des Wirkens des Vereins
unter seiner Führung ist der „Rethlager
Mühlenteich“ und dass ihn umgebende
Gelände. Mit Hilfe der Stadt, öffentlichen
Geldern und viel ehrenamtlichen Einsatz
des Vereins, ist dieses ökologisch wertvolle
Naherholungsgebiet ein Kleinod im Ortsteil. Ein solches
ist auch der „Begegnungs- und Erinnerungspark
Pivitsheider Tor“. Mit dem Torbogen, dem
„Glockendenkmal“, dem „Straßenbahndenkmal“, dem
Insektenhotel und dem Baumlehrpfad auf dem Gelände
des ehemaligen Friedhofs, ist eine Bereicherung für
Pivitsheide V.L. entstanden. Die Torbögen „Tor zur
Kussel“ oder auf dem „Grillplatz zur Kussel“ sind
weitere Beispiele Historisches zu bewahren. Es gehört
zu den Stärken von Hans-Dieter Buckoh, Situationen zu
erfassen und daraus umsetzbare Ideen zu entwickeln.
Die Schenkung eines großen Grundstückes an der
Eggestraße, mit der Auflage eine der Öffentlichkeit
zugängliche Garten- und Parklandschaft zu schaffen, hat
er so weit vorangetrieben, dass in den kommenden Jahren dort der "Vita-Barthold-Park" entstehen wird. Auch als festgestellt wurde, auf
der Kussel in Pivitsheide ist der Mittelpunkt von OWL, war er sofort dafür, die Idee zur Erstellung eines Schilderdenkmals umzusetzen. Am
Aufgang zum Grillplatz weist dieses nun auf die Partnerstädte Detmolds hin. Es gibt das Sprichwort: „Der rührt in allen Pötten“. Positiv
gesehen ist Hans-Dieter Buckoh so einer. Für sein erfolgreiches Engagement, nicht nur als Vorsitzender des HVV, sondern auch im
Polizeichor und als Moderator bei vielen Veranstaltungen, sein Wirken als Vorstandsmitglied in der Dr. Ritter-Stiftung u.v.a.m. wurde ihm
2013 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Es mag pathetisch klingen, entspricht aber
der Realität, Hans-Dieter Buckoh hat sich um den
Verein, aber auch Ortsteil verdient gemacht. Wenn
es
noch eins weitern Beweises bedurfte, so war es die
Verleihung des Heimatpreises der Stadt Detmold
2019.
Diesen nahmen für den Verein Hans-Dieter Buckoh
und Friedrich Diekhof entgegen.
Eine gute Überleitung zu
Friedrich „Fritz“ Diekhof
Es ist fast sprichwörtlich: Bei allem, was sichtbar, aber auch unsichtbar vom HVV im Ortsteil in
den letzten mehr als 20 Jahren erstellt und gemacht wurde, da hatte er seine „Finger im Spiel“;
Friedrich „Fritz“ Diekhof. Der ehemalige „Postler/Telekomer“ ist dem Heimat- und
Verkehrsverein im Grund “von Hause aus“ verbunden, gehörte sein Vater doch vor 70 Jahren
zu den Gründungsmitgliedern. Selbst Mitglied über 50 Jahre, hatte er verschiedene Funktionen
inne. Seine Verbundenheit zu Lippe, Detmold und insbesondere Pivitsheide V.L. und sein
Interesse an die Geschichte, hat ihn dazu gebracht, alles darüber zu sammeln. So ist er der
Chronist des HVV geworden. Seine ausgeprägten kommunikativen Fähigkeiten, waren auch
bei seiner Tätigkeit als Stadtführer in Detmold sehr dienlich. Im Ortsteil waren seine Kenntnisse
über die Geschichte oft gefragt, bei Veranstaltungen anderer Vereine, Parteien oder bei
Führungen durch den Ort. Was hilft es, wenn ich so viel über Pivitsheide V.L. weiß, und es der
Nachwelt nicht erhalten bleibt, so dachte Fritz Diekhof und schlug dem HVV vor ,einen von
ihm verfassten Bildband herauszugeben. Gesagt, getan und so entstand „Als auf der
Kussel noch ein Windrad stand“. Mit viel historischen Fotos und erläuternden Texten,
wurde das „Erstlingswerk“ ein toller Erfolg und war schnell vergriffen. Gleichzeitig mit dem
zweiten Bildband, „Als die Oerlinghauser noch Mittelstraße hieß“ gab es eine zweite
Auflage des ersten. Beide wurden wieder erfolgreich unter die Leute. gebracht. Dieses
Wirken von Fritz Diekhof entsprach ganz einem Ziel des HVV, die Heimatverbundenheit zu
fördern. Dazu gehört es die Geschichte zu kennen und zu verstehen.
Neben diesem Wirken gibt es aber auch eine andere Seite des „Allrounders“ des Vereins,
die des kreativen, handwerklich und organisatorischen Machers. Die nunmehr fast 100
Ruhebänke, verteilt im ganzen Ortsteil, mussten gebaut, aufgestellt und gepflegt werden.
Nachdem die aus der Gründungszeit bestehenden Bänke erneuert werden musste, dass
aber viel Geld kosten würde, gab es ein simples Finanzierungskonzept, Spenderinnen und
Spender konnten quasi “ihre Bank“ erwerben und wurden mit ihrem Namen darauf
verewigt. Bei der Aktion waren viele fleißige Hände und Organisation notwendig. Die
Bänkewarte, die zu dem Handwerkerteam gehören, waren wochenlang jeden Mittwoch im
Einsatz. Fritz Diekhof stellte Räumlichkeiten auf seinem Anwesen und das notwendige
Werkzeug zur Verfügung. Besonderen Wert legte er auf das obligatorische, von ihm
zubereitete Frühstück. Als die Gefahr bestand, dass der Rethlage Mühlenteich wegen
Verlandung aufgegeben werden musste, war es der HVV, der die Rettung initiierte. Mit Hilfe
der Stadt, öffentlichen Geldern und viel Engagement des Vereins und der Zusicherung der
Pflege, konnte 2005 das neue Gelände mit Teich der Öffentlichkeit übergeben werden. Die
„Teichpaten“ wurden von Fritz Diekhof ins Leben gerufen und von da an ebenfalls
organisiert. Es war dann schon ein stattliches Team, das da jeden
Mittwoch, außer im Winter, am Mühlenteich stand und vom
Teamchef die Aufgaben zugeteilt bekam. Da dieser gewöhnlich gut
informiert war, gab es nebenbei oder auch beim Frühstück einen
Überblick über das „Neueste“. Nach seinen eigenen Angaben litt
Fritz Diekhof hin und wieder an „Schlaflosigkeit“. Ob es diese war,
die ihn kreativ werden ließ, oder die ohnehin vielen Ideen, die er im
Kopf hatte, dazu führten, wird nicht festzustellen sein. Jedenfalls
sind sie im Ortsteil allenthalben sichtbar. Der „Begegnungs- und
Erinnerungspark Pivitsheider Tor“ mit dem Torbogen, der
Sitzbankgruppe und Sprudelstein, dem Glockendenkmal, dem
Straßenbahndenkmal, dem Insektenhotel und auch der
Baumlehrpfad. Ebenfalls das Naherholungsgebiet Mühlenteich mit
Fontäne und dem Gelände sowie die Hütten, die auch für
Veranstaltungen genutzt werden. Dazu kommen noch die Torbögen
„Tor zur Kussel“ und auf dem Grillplatz. Dieser wird baulich auch vom
Handwerkerteam gepflegt. Das letzte Projekt, das „Schilderdenkmal“ weist auf den
Mittelpunkt OWL´s auf der Kussel und die Partnerstädte Detmolds hin.Ständiger
Beitrag zur Pflege der Dorfgemeinschaft ist, die von ihm erdachte und organisierte
Müllsammelaktion. In diese ist auch die Kusselbergschule eingebunden. Immer
wieder ein Highlight für die Kinder am letzten Tag vor den Osterferien. Die Kinder
sind auch bei anderen Aktionen des HVV eingebunden. So war es auch die Idee an
der Fritz Diekhof mitgewirkt hat, einen Malwettbewerb durchzuführen, mit dem
Thema wie Kinder z.B. die Torbögen sehen. Mit den „Sieger*innenbildern“ wurden
dann die grauen Schaltkästen an einigen Straßen beklebt.
Fritz Diekhof weiß und er betont es immer wieder, ohne die engagierten und
fachkundigen Mitglieder „seines“ Teams und der Unterstützung des Vereins, wären
diese ganzen Projekte und Aktionen nicht zu schaffen gewesen. Geholfen hat ihm
auch die gute Vernetzung zur Stadt und dem dortigen Bauhof, aber auch zu anderen Firmen und Einrichtungen.Besonderen Wert bei
seinem Team legt er aber auf den sozialen Zusammenhalt. Deshalb organisierte er Ausflüge mit den Partnerinnen, Grillfeste und auch das
Weihnachtsessen.